egmo M3 Turbo-Dragster


In der Saison 2008 konnte das hochgesteckte Ziel für das egmo-Team ̶ 9,9 Sekunden auf der Viertelmeile ̶ mit dem Rennkäfer 2 und seinem Fahrer Ralf Schellhorn, erreicht werden. Mit dem Ausstieg des egmo-Teams ist auch leider das Projekt Rennkäfer 2 gestorben.

2009 entstand die Idee zu einem neuen Projekt zum Thema Dragracing. Einmal mehr geht das egmo-Team einen anderen Weg als üblich. Keine über Jahrzehnte erprobte V8-Dragracing-Kombination sollte es sein, sondern ein Projekt das niemand fährt – einen BMW M3 E36, 3,0. Zusammen mit René Jaspert, den Lothar Rothenheber schon seit 2008 mit Technik für dessen Alpina B3 zu Beschleunigungsrennen für Public Racer unterstützt, ist dieses entstanden. René Jaspert ist schon früh  dem Drag-Race-Virus verfallen und vertraut seit 1995 dem Know-How und der Zuverlässigkeit von Lothar Rothenheber.

Für den Alpina B3 E92 war mit 11,2 Sekunden auf die Viertelmeile das Maximum für ein Straßenzugelassenes Fahrzeug erreicht. Schnell war ein M3 - 3,0 gefunden  und komplett zerlegt. Die Basis erwies sich als sehr gut. Wie immer war schnell klar, daß man viel „Schnick-Schnack“ kaufen kann, aber nur wenig, was gut funktioniert. So mußte auch bei diesem Projekt – wie schon beim Rennkäfer 2 – alles selbst entworfen, berechnet und angefertigt werden. Als Ziel für Leistung und Drehmoment waren 750 PS und ca. 800 Nm angepeilt. Auch wurde die Verwendung von Bioethanol e85 als Kraftstoff in das Lastenheft geschrieben. Alle Bauteile wurden auf dieses Ziel ausgerichtet. Kolben, Pleuel, Nockenwellen sowie Ansaugkrümmer, Abgaskrümmer mit Turbolader wurden daraufhin konstruiert. Leider wurde das Ziel leicht verfehlt und es waren am Ende 850 PS und 930 Nm.

Bei diesen Daten war schnell klar, daß ein sehr stabiles Getriebe zum Einsatz kommen muß. Hier fiel die Wahl, nach etlichen Telefongesprächen mit diversen Herstellern, auf ein Pro-Stock-4-Gang-Getriebe von G-Force, das normalerweisen mit 10 Liter V8 und 2500 PS arbeitet. Somit war einmal mehr die Kreativität des egmo-Teams gefragt, um eine saubere Anbindung und Funktion im BMW zu gewährleisten. Karosserie, Achsen und die Radführung wurden ebenfalls umfangreich verstärkt, mit dem Ziel, möglichst schnell 402 Meter geradeaus zu fahren. Im Winter 2010 war das Fahrzeug fertig gestellt und konnte sein neues Leben als Dragster beginnen.

Die Saison 2011 brachte sehr viele Erkenntnisse und gegen Ende, eine stabile Zeit von 10,2 Sekunden und 216 km/h auf die Viertelmeile, mit einer 60-Foot-Zeit von 1,34 Sekunden.

Für 2012 hat das egmo-Team die Gewichtsverteilung und Radführung noch weiter verbessern können. Wir sind gespannt was die Saison 2012 bringt.