egmo und der Rennkäfer2
(oder wie egmo dem Käfer "Beine" machte)

 


Zum Saisonende 2005 kontaktierte Ralf Schellhorn Lothar Rothenheber von der Eggenberger Motorenbau AG nachdem man sich auf diversen Käfertreffen kennengelernt hatte. Ziel war es dem Motor des Rennkäfer2 noch etwas mehr Leistung zu entlocken und mehr Konstanz anzutrainieren nachdem er von mehreren "Spezialisten" der Branche schwer enttäuscht wurde. Nach einer ersten Besichtigung der Basis mit großem Hubraum, Kompressor und Einzeldrossel war schnell klar: erst ein analytischer Prüfstandslauf und dann mal sehen, wie die Basis ist. Nach ein paar Durchläufen zeigte sich, hier ist Mehraufwand nötig. Ein Ladedruckverlauf wie ein Ping-Pong-Spiel und keine Drehfreudigkeit. Die anschließende komplette Demontage des Treibwerks zeigte dann das ganze Desaster. Eine Nockenwelle die für einen Straßensportmotor geeignet ist, jedoch von der Einstellung voll daneben, gepaart mit Kolben, die zur Verwendung in einem aufgeladenen Motor völlig ungeeignet waren. Die Zylinderköpfe waren renovierungsbedürftig und mit Ventilfedern bestückt, die ihre beste Zeit sicher hinter sich hatten. Was folgte war ein zielorientierter Neuaufbau. Angefertigte Schmiedekolben in 2-Ring-Version, eine Nockenwelle mit Steuerzeiten die zum Verwendungszweck 402 m Vollgas paßt. Öffnungswinkel: "Tag der offenen Tür" in Grad-Kurbelwinkel.

Sehr viel Aufwand steckt auch in den Zylinderköpfen. Nun auch mit den richtigen Ventilfedern. Dem Neuaufbau des Motors folgte ein handgefertigtes Saugrohr mit zentraler Drosselklappe und dem Verwendungszweck optimal positionierter Einspritzdüsen. Der anschließende Prüfstandslauf ist mit dem altbekannten Spruch "Tag und Nacht" treffend zu beurteilen. Ein linearer Ladedruckaufbau und eine ebenso harmonisch verlaufende Dremoment- und Leistungskurve steckten die Erwartungen sehr hoch. Der Motor zeigte ein nicht enden wollendes Drehzahlband und füllt und füllt und füllt, daß man ihn zu seinem eigenen Schutz auf 8500U/min begrenzen mußte. Hier gibt er stattliche 500 PS am Schwungrad ab. Die gebotene Leistung verlangte nach einer Anpassung der gesamten Performance des Rennkäfer2. So mußte das Fahrwerk, die Flügeleinstellung und Einstellungen der Weeliebars angepaßt werden. Für die perfekte Einstellung aller Komponente sind 402 m verdammt kurz. Zu guter letzt mußten wir noch die "ach so gute USA-Kupplung" ersetzen. Diese hatte mehr Freude am Schlupf als an Kraftübertragung. Zum Einsatz kommt eine 3 Scheiben Sinterkupplung von Sachs, mit einem Übertragbaren Drehmoment von 1000 Nm. Ideal für den Burnout im 3 Gang und -2/10 sek. auf die Quatermile.

Das Triebwerk erfreut mit einer Zuverlässigkeit wie ein originaler 34 PSer und hat mittlerweile auf dem Rennplatz den Spitznamen "Das Uhrwerk". 2008 gehen wir in die dritte Saison und das mit einem ungeöffneten Gehäuse und ohne eine Revision des Triebwerkes.

Aus dieser Verbindung entstand eine sehr enge Zusammenarbeit mit der in 2007 gegründeten Firma Rolltec in Deutschland die den Rennkäfer2 mit unserer technischen Unterstützung zum Einsatz bringt.

Die ausgewählten Bilder zeigen nur einen Bruchteil der notwendigen Arbeiten und vielen Detaillösungen die nötig sind, um einen 2,0Ltr. VW-Bus-Transportermotor zu einem "Tinituskiller" zu machen. Viel Spass beim betrachten.


Basismotor: 2.0 Ltr. VW-Bus-Motor
Bohrung: 103,25 mm
Hub: 86 mm Scat Chromo
Verdichtung: 10:1
Ladedruck: 1.2 bar
Leistung: 500 PS bei 8350 U/min


Bestandsaufnahme und Zerlegung


Bearbeitung und Neuaufbau


Abstimmung und Einstellung


Verbesserung der Kraftübertragung